Die Gestaltung einer sicheren und angenehmen Wohnumgebung ist entscheidend, um die Lebensqualität von pflegebedürftigen Menschen zu verbessern und das Risiko von Unfällen zu minimieren. Besonders bei der Pflege zu Hause sind barrierefreie Anpassungen wichtig, um die Selbstständigkeit zu fördern und eine sichere Umgebung zu gewährleisten. In diesem Artikel geben wir Ihnen umfassende Tipps zur barrierefreien Gestaltung der Wohnung, erläutern spezifische Anpassungen je nach Zustand der pflegebedürftigen Person und zeigen Ihnen, wie Sie von finanziellen Unterstützungsangeboten für Pflege zu Hause profitieren können.
1. Barrierefreie Gestaltung der Wohnung
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Um eine barrierefreie Wohnung zu schaffen, müssen bestimmte Anforderungen an den Eingang und die Badezimmergestaltung beachtet werden:
- Eingang: Installieren Sie eine Rampe mit einer maximalen Steigung von 6 %, damit der Zugang zur Wohnung problemlos möglich ist. Achten Sie darauf, dass die Tür mindestens 90 cm breit ist, um ausreichend Platz für Rollstühle zu bieten.
- Badezimmer: Ein bodengleicher Duschbereich ohne Schwelle ist besonders wichtig, um das Sturzrisiko zu minimieren. Montieren Sie Haltegriffe in der Nähe von Toiletten und Duschen, um zusätzliche Sicherheit zu gewährleisten.
Sicherheit für ältere Menschen
Auch für ältere Menschen, die keine Rollstühle benötigen, ist es wichtig, die Wohnung sicher und bequem zu gestalten:
- Möbelanordnung: Stellen Sie Möbel so auf, dass ausreichend Breite für Gehwege von mindestens 80 cm bleibt. Vermeiden Sie Teppiche, die Stolperfallen darstellen können.
- Beleuchtung: Sorgen Sie für eine helle, gleichmäßige Beleuchtung in allen Räumen. Bewegungsmelder können dabei helfen, das Licht automatisch einzuschalten, was das Sturzrisiko in der Dunkelheit minimiert.
Anpassungen für Menschen mit Demenz
Für Menschen mit Demenz sind spezielle Anpassungen erforderlich, um ihre Sicherheit und Orientierung zu fördern:
- Farbliche Akzentuierung: Verwenden Sie kontrastreiche Farben bei Möbeln und Wänden, um Orientierung zu erleichtern und Verwirrung zu vermeiden.
- Sichere Umgebung: Entfernen Sie gefährliche Gegenstände und stellen Sie sicher, dass Fenster und Türen sicher verschlossen sind, um potenzielle Gefahren zu vermeiden.
Hilfsmittel für verschiedene Bedürfnisse
Es gibt eine Vielzahl von Hilfsmitteln, die das Leben für pflegebedürftige Menschen erleichtern können:
- Treppenlifte: Für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen bieten Treppenlifte eine große Hilfe, um mehrere Etagen problemlos zu erreichen.
- Aufstehhilfen: Elektrische Aufstehhilfen oder spezielle Sessel können das Aufstehen erheblich erleichtern und unterstützen.
- Hausnotrufsysteme: Diese Systeme bieten Sicherheit und ermöglichen es der pflegebedürftigen Person, im Notfall schnell Hilfe zu rufen.
2. Finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten
Die Anpassung der Wohnung und die Anschaffung von Hilfsmitteln sind mit Kosten verbunden. Glücklicherweise gibt es verschiedene finanzielle Förderungen, die Ihnen bei der Finanzierung dieser Maßnahmen helfen können:
Pflegekassen
Pflegebedürftige haben Anspruch auf finanzielle Unterstützung durch die Pflegekasse:
- Zuschüsse zur Wohnraumanpassung: Die Pflegekassen bieten Zuschüsse von bis zu 4.000 Euro pro Maßnahme für Umbauten wie Rampen oder Haltegriffe.
- Pflegegeld: Abhängig vom Pflegegrad erhalten Angehörige zwischen 332 Euro (Pflegegrad 2) und 947 Euro (Pflegegrad 5) monatlich zur Unterstützung der häuslichen Pflege.
KfW-Förderung „Altersgerecht Umbauen“
Die KfW-Bank bietet Zuschüsse für barrierefreie Umbauten:
- Bis zu 6.250 Euro können für Maßnahmen zur Barrierefreiheit genutzt werden, z.B. für den Einbau von Treppenliften oder die Umgestaltung von Badezimmern.
Weitere Fördermöglichkeiten
Neben den Pflegekassen gibt es auch:
- Landesförderungen: In vielen Bundesländern gibt es spezielle Programme zur Förderung von Umbauten für Menschen mit Behinderungen oder Pflegebedürftigen.
- Krankenkassen und Sozialhilfen: Auch hier können Zuschüsse oder Darlehen beantragt werden, insbesondere bei medizinischer Notwendigkeit.
3. Verwendung der finanziellen Mittel
Die finanziellen Mittel können für verschiedene Anpassungen und Hilfsmittel genutzt werden, wie zum Beispiel:
- Umbauten zur Schaffung eines barrierefreien Zugangs (z.B. Rampen, breitere Türen).
- Installation von Hilfsmitteln wie Treppenliften oder Aufstehhilfen.
- Anpassungen im Badezimmer (z.B. bodengleiche Duschen, Haltegriffe).
- Anschaffung von Sicherheitsausstattungen wie Hausnotrufsystemen.
Fazit
Die barrierefreie Gestaltung der Wohnung ist entscheidend für das Wohlbefinden pflegebedürftiger Menschen. Durch die Anpassung der Wohnumgebung und den Einsatz von Hilfsmitteln kann die Lebensqualität erheblich verbessert werden. Nutzen Sie die Fördermöglichkeiten, um die finanzielle Belastung der Umbauten zu reduzieren und ein sicheres, komfortables Zuhause für Pflege zu Hause zu schaffen.
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